Die Top 10 Web Analytics Tools in 2021
mit Blick auf den Datenschutz

Im Bereich Webanalyse ist Google Analytics immer noch die populärste Software. Die Basisversion ist kostenlos, es bietet eine Reihe von leistungsstarken Funktionen und es hat sich bewährt.

Doch auch wenn Google Analytics kein Geld kostet, zahlen Unternehmen dafür: mit den Daten ihrer Website-Besucher.

Immer mehr Unternehmen hinterfragen von sich aus diesen Deal – oder sie werden durch strengere Datenschutzgesetze dazu ermutigt, etwa in der EU und der Schweiz.

Glücklicherweise gibt es eine ganze Reihe von Alternativen zu Google Analytics. Einige davon warten mit Funktionen auf, die sogar über die von Google Analytics hinausgehen.

In diesem Beitrag werfen wir daher einen Blick auf die wichtigsten Tools für Web Analytics. Davor werden wir kurz darauf eingehen, was Webanalyse eigentlich ist.

Was ist Web Analytics? 

Web Analytics bezeichnet das Tracking und Auswertung des Nutzerverhaltens auf einer Website. Dazu gehört etwa die Anzahl des Seitenaufrufe, der Verweildauer auf der Seite, die Anzahl und Herkunft der Besucher und viele andere.

Unternehmen können diese Daten nutzen, um das Nutzerverhalten zu verstehen, die Website nach den wichtigsten Kennzahlen zu optimieren und fundiertere Entscheidungen zu treffen.

Die meisten Web-Analysen funktionieren, indem ein JavaScript-Snippet im Code der Webseite geladen wird. Dann kann dieses Tag das Verhalten jedes Besuchers messen, einschliesslich der Dauer seines Besuchs, seiner Aktivität, aller Links, die er anklickt, und mehr.

Viele Analyse-Tools verwenden Cookies, um einzelne Nutzer über mehrere Besuche zu identifizieren. In immer mehr Regionen müssen Website allerdings eine Zustimmung einholen, bevor sie Cookies setzen oder personenbezogene Daten speichern.

Der Einsatz einer solchen Consent Management Platform ist schlecht für die Nutzererfahrung. Zusätzlich stellt jede Sammlung personenbezogener Daten eine rechtliche Herausforderung mit entsprechenden Risiken dar.

Aus diesem Grund haben sich einige Webanalyse-Tools wie z.B. Friendly Analytics dazu entschlossen, komplett auf das Setzen von Cookies oder die Speicherung personenbezogener Daten zu verzichten.

Die Top Web Analytics Tools

Vor nicht allzu langer Zeit war die Auswahl an Webanalyse-Tools noch sehr überschaubar. Das hat sich geändert.

Wirf mit uns einen Blick auf die führenden Tools in 2021 und entdecke, was jedes von ihnen bieten kann.

1. Friendly Analytics

Viele Analytics-Tools behandeln Website-Besucher als Datenpunkte und nicht als Menschen mit einem Recht auf Privatsphäre.

Aus diesem Grund macht Friendly Analytics einiges anders. Anders als die meisten anderen Lösungen setzt es keine Cookies und speichert keine personenbezogenen Daten

Auch verarbeitet Friendly Analytics alle Daten bei lokalen Providern in der Schweiz oder in Deutschland (EU). Nach dem Wegfall des EU-US Privacy Shield ist das ein grosser rechtlicher Vorteil für Unternehmen, die in Europa tätig sind – besonders im Vergleich zu Google Analytics.

Friendly Analytics kann jedoch nicht nur Datenschutz. Die Software bietet alle Funktionen einer professionellen Analytics-Lösung, darunter die Auswertung des Website-Verhaltens und der Besucherquellen, die Messung von Conversions inklusive Funnels sowie ein kompletter Tag Manager.

Technisch handelt es sich bei Friendly Analytics um eine für maximalen Datenschutz angepasste Version von Matomo (ehemals Piwik), der weltweit populärsten Open-Source-Lösung für Web Analytics.

Dank Open Source gibt es keinen Lockin-Effekt – ein Wechsel zu einem anderen Anbieter, der auf die gleiche Software setzt, oder auch ein eigenes Hosting, ist jederzeit möglich.

Friendly Analytics hat bereits zahlreiche namhafte Kunden gewinnen können, darunter die Regierung von Grönland, Joop.com und den Kanton Zürich

Preis: ab 9 Fr / Monat
Website: friendly.is/analytics

2. Plausible

Plausible ist eine zunehmend beliebte Alternative zu Google Analytics. So wie Friendly Analytics bietet es guten Datenschutz, da es ebenfalls keine Cookies setzt, keine personenbezogenen Daten speichert und mit DSGVO, CCPA und PECR konform ist.

Auch hostet Plausible alle Daten in der EU – allerdings nicht bei einem Anbieter aus der EU, sondern beim Frankfurter Standort eines Cloud-Anbieters aus den USA.

Die Benutzeroberfläche ist einfach zu bedienen, so dass auch technisch weniger versierte Personen das Tracking schnell einrichten und mit der Datensammlung beginnen können.

Allerdings hat diese Einfachheit auch Nachteile. Plausible bietet nur einen eingeschränkten Funktionsumfang. Du erhältst die wichtigsten Reports – wenn Du allerdings etwas tiefer graben möchtest, kommst Du mit Plausible nicht weiter.

Preis: ab $6 / Monat
Website: plausible.io

3. Simple Analytics

Simple Analytics ist weiteres Analytics-Tool, das mit Einfachheit und Übersichtlichkeit punktet. So wie Friendly Analytics und Plausible verzichtet es den Einsatz von Cookies und die Speicherung personenbezogener Daten.

Dadurch ist es datenschutzfreundlich und gut für Einsteiger geeignet. Es bietet alle grundlegenden Reports wie Top-Seiten, Verweise und die Aufschlüsselung nach Land und Gerät.

Die Einfachheit ist ebenso wie bei Plausible gleichzeitig der Nachteil. Im Gegensatz zu leistungsfähigeren Werkzeugen wie Friendly Analytics oder Google Analytics bietet Simple Analytics nur sehr eingeschränkte Funktionalitäten. So gibt es beispielsweise keine Möglichkeit, Conversions zu tracken.

Die Firma hinter Simple Analytics hat ihren Sitz in den Niederlanden in der EU. Das Hosting der Daten ist ebenfalls in den Niederlanden bei einem lokalen Provider, was ein weiterer Vorteil für den Datenschutz ist.

Preis: ab €19 / Monat
Website: simpleanalytics.com

4. Matomo Cloud

Matomo Cloud basiert ebenso wie Friendly Analytics auf der Open-Source-Software Matomo.

Dank der Integration zahlreicher Premium-Plugins bietet Matomo Cloud einen sehr umfangreichen Funktionsumfang. Neben allen Standard-Berichten bietet es etwa Heatmaps, Session-Recording, A/B-Tests und Custom Reports.

Matomo Cloud hostet die Daten ihrer Nutzer in Frankfurt in Deutschland – allerdings nicht bei einem europäischen Provider, sondern bei Amazon. Auch ist das Unternehmen hinter Matomo Cloud nicht in Europa, sondern in Neuseeland ansässig.

Beide Punkte schwächen den Datenschutz von Matomo Cloud leider entscheidend.

Preis: ab €29 / Monat
Website: matomo.org/matomo-cloud/

5. AWStats

AWStats ist ein kostenloses Analysetool, das entwickelt wurde, um Web-, Streaming-, FTP- oder Mailserver-Statistiken grafisch aufzuzeichnen. Das Tool ist relativ einfach und liefert visuelle Daten aus deinen Logdateien und kann Informationen über Besuche, Benutzer, Standorte und vieles mehr bieten.

Die Software ist kostenlos, basiert auf Open-Source-Code und benötigt nur Zugriff auf die Server-Logdateien, um hilfreiche Analysedaten zu produzieren.

Es ist wichtig anzumerken, dass AWStats im Gegensatz zu anderen Top-Webanalyse-Tools auf dieser Liste keine einzelnen Website-Besucher oder Nutzer über mehrere Websites hinweg verfolgt und stattdessen für die Auswertung von Aktivitäten auf dem Server verwendet wird.

Wenn du die Grenzen von AWStats verstehst und es als Überblick über deine Serveraktivitäten nutzt, dann ist es ein fantastisches Tool, das sehr nützlich sein kann. Aber gleichzeitig kann es nicht wirklich mit dem breiten Funktionsumfang anderer Analysetools mithalten.

Preis: Kostenlos
Website: awstats.sourceforge.io

6. Google Analytics

Google Analytics ist immer noch der Elefant im Raum. Die Analytics-Software des Suchmaschinenriesen kommt auf über 50 Millionen Websites zum Einsatz, der Marktanteil beträgt über 80%

Es bietet alle grundlegenden Reports für die Auswertung des Website-Traffics. Und weil die meisten Marketeers daran gewöhnt sind, ist die Bedienung relativ einfach.

Zudem es ist kostenlos. Doch auch wenn Google Analytics kein Geld kostet, zahlen Unternehmen wie bereits eingangs erwähnt dafür: mit den Daten ihrer Website-Besucher.

Google verdient mit Werbung viel Geld. Dazu benötigt der Konzern Daten, die die Website-Besucher unfreiwillig liefern. Dazu kommt: Als US-Unternehmen speichert Google Daten in den USA und muss mit dem Geheimdienst NSA zusammenarbeiten.

Und es gibt weitere Nachteile. So wertet Google Analytics nicht alle Besuche aus, sondern nur einen Teil davon. Diesen Teil rechnet die Software dann auf die Gesamtheit der Besucher hoch. Dieses «Sampling» spart Rechenleistung, ist aber ungenauer.

Auch gibt Limitierungen: die kostenlose Version ist auf 10 Millionen Hits (Pagesviews) pro Monat und 500 Hits pro Sitzung gedeckelt. Das reicht für die meisten Websites aus – grössere Websites müssen allerdings auf die kostenpflichtige Version Google Analytics 360 wechseln (siehe unten), und dann wird es ziemlich teuer.

Preis: Kostenlos (mit Limitierungen)
Website: analytics.google.com

7. Google Analytics 360

Google Analytics 360 bietet mehr Funktionen als die kostenlose Version und entfernt gleichzeitig einige der Limitierungen.

Zusätzliche Funktionen sind etwa der Export von Rohdaten und die datengetriebene Attribution

Auch entfällt die Beschränkung auf 10 Millionen Hits (Pagesviews) pro Monat und 500 Hits pro Sitzung. Und Google Analytics 360 wertet jeden einzelnen Besuch aus, verwendet also kein «Sampling».

Diese Vorteile lässt sich Google allerdings teuer bezahlen – Analytics 360 kostet ab 135.000 Euro pro Jahr für bis zu 500 Millionen Hits.

Preis: ab 135.000€ / Jahr
Website: marketingplatform.google.com

8. Adobe Analytics

Source: molzana.com

Adobe Analytics ist eine professionelle Analytics-Lösung nicht nur für Websites, sondern für alle Marketing-Kanäle.

Nutzer loben die umfangreiche Funktionalität und die hohe Anpassbarkeit der Software. Beides ist jedoch mit einer hohen Komplexität der Oberfläche und grossem Einarbeitungsaufwand verbunden.

Adobe Analytics ist auch nicht gerade günstig: die Preise beginnen ab $30.000 pro Jahr.

In Sachen Datenschutz hat Adobe nicht den besten Ruf. Die Softwarefirma hat ihren Hauptsitz in den USA und übermittelt dementsprechend auch Daten dorthin.

Preis: ab $30.000 / Jahr
Website: business.adobe.com

9. Hotjar

Hotjar unterscheidet sich von den meisten Werkzeugen in dieser Übersicht. Es positioniert sich nicht als allgemeines Web-Analytics-Tool, sondern als Software für Conversion-Optimierung.

Das Herzstück von Hotjar sind Heatmaps. Damit kannst Du messen, wo Website-Besucher mit der Maus verweilen und wo sie klicken. Daraus kannst Du Rückschlüsse ableiten, welcher Teil der Website am meisten Aufmerksamkeit generiert, und ob die Bedienung Schwachstellen aufweist.

Eine weitere Funktion sind Screen Recordings, also die Aufzeichnung kompletter Nutzer-Sitzungen inklusive Mausbewegung und Navigation über verschiedene Unterseiten der Website.

Aus Datenschutzsicht sind allerdings sowohl Heatmaps als auch Session Recordings heikel, weil dabei ohne Vorsichtsmassnahmen auch personenbezogene Daten sichtbar werden können. Hotjar ist zudem ein US-Unternehmen und übermittelt also auch Daten in die USA.

Die Software ist kostenlos für bis zu 2.000 Seitenaufrufe pro Monat, danach beginnt das Pricing bei $99 pro Monat.

Preis: kostenlos / ab $99 / Monat
Website: hotjar.com

10. Mixpanel

Mixpanel ist ein Business-Analytics-Tool, das besonders bei Unternehmen beliebt ist, welche Software as a Service (SaaS) anbieten. Es bietet eine einfach zu bedienende Weboberfläche und kommt mit Funktionen wie KPI-Tracking auf Websites und mobilen Apps, Funnel-Analyse und sogar der Möglichkeit, Nutzer direkt über das Dashboard zu kontaktieren.

Das letzte Feature ist besonders für SaaS-Unternehmen interessant. Sie dient als eine Art Marketing-Automatisierungstool, das es ermöglicht, die Erkenntnisse und Daten zu nutzen, um direkte Nachrichten basierend auf Ereignissen und Aktivitäten zu segmentieren.

Diese Analyseplattform wurde mit Blick auf das SaaS-Geschäftsmodell entwickelt und ermöglicht es Unternehmen, Echtzeit-Einsichten nicht nur über die Website-Aktivität zu erhalten, sondern auch darüber, wie die Nutzer mit dem Produkt interagieren. 

Einige Nutzer führen jedoch eine steile Lernkurve und das Fehlen wichtiger Funktionen für SaaS-Unternehmen an, wie z.B. das Tracking von Installationen und wenige Konfigurationsmöglichkeiten bei Charts.

Wenn du ein SaaS-Unternehmen bist, das eine produktbasierte Analytics-Lösung möchte, ist dies eine interessante Option, die du in Betracht ziehen solltest. Aber für andere werden die verfügbaren Funktionen nicht so wertvoll sein, und andere Top-Web-Analyse-Tools werden wahrscheinlich mehr Sinn machen.

Mixpanel hat ihren Hauptsitz in den USA und überträgt folglich auch Daten dorthin.

Preis: kostenlos / ab $25 / Monat
Website: mixpanel.com

Unterm Strich: Was solltest du wählen?

Welche Lösung solltest du wählen? Die Antwort hängt unter anderem von der Grösse deines Unternehmens, deiner Branche, deinen Bedürfnissen und einer Vielzahl anderer Faktoren ab. Ein grundlegender Faktor, den du jedoch berücksichtigen solltest, ist die Sicherheit der gesammelten Daten.

Wenn du die Datenschutzgesetze der EU und der Schweiz einhalten möchtest, solltest du nach einem Anbieter suchen, der ethisch und transparent ist und bereit ist, deine Daten dort zu speichern, wo sie angemessen geschützt sind.

Friendly Analytics bietet sowohl einen umfangreichen Funktionsumfang als auch starken Datenschutz. Probiere Friendly Analytics gerne kostenlos aus.


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